Streiten mit Lösung – in vielen Lebensbereichen eine notwendige Schlüsselkompetenz
Konfikte im privaten, berufichen wie öfentlichen Leben können die Betrofenen jahrelang polarisieren und blockieren. Hier fndet sich häufg ein gemeinsames Grundmuster: Fast überall sind es Missverständnisse, persönliche Verletzungen, mangelnde Gesprächsbereitschaft oder ein Machtungleichgewicht. Bei scheinbar unlösbaren Konfikten ist oft nur die Spitze des Eisbergs sichtbar. Die eigentlichen Bedürfnisse und Interessen der streitenden Parteien bleiben ohne aussenstehende Unterstützung im Verborgenen. Eine Ausbildung in Mediation ist daher für viele Berufsgruppen geeignet, die mit Menschen sowie komplexen Fragestellungen im Alltag und beruficher Belastung gefordert sind: Personen in Schlüsselfunktionen wie Verantwortliche in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Personalwesen und Corporate Communications sowie Regierungs- und Gemeinderäte, Mitarbeitende in Leitungsfunktionen von Gemeinden wie auch Führungskräfte aus Non-Proft-Organisationen. In einer Ausbildung in Mediation lernen die Teilnehmer das notwendige Rüstzeug, mit welchem sie Konfiktparteien unterstützen, das Problem zu klären, Bedürfnisse und Interessen zu artikulieren und gegenseitig erleb- und begreifar zu machen. Die Mediation folgt der Annahme, dass Menschen prinzipiell die Fähigkeit besitzen, ihre Probleme selbst zu lösen, wenn ihr Blick freigelegt wird für alternative Möglichkeiten und neue Denkwege. Dazu braucht es eine gewisse Ofenheit der Betrofenen, einen alternativen Lösungsweg gemeinsam zu gehen. Konfiktklärung mittels Mediation hat einen formalen Ablauf. Aber die Parteien entscheiden selbst, was sie klären und wie sie in Zukunft miteinander umgehen wollen. Der Mediator als unparteiischer Dritter unterstützt die Betrofenen, sich zu öfnen und das Vertrauen in die Gegenseite zu erleichtern. Jeder ist in einer Mediation gleich viel wert, jeder erhält gleich viel Raum. Ehrliche Empathie und vertrauliches Verhandeln seitens des Mediators und nicht zuletzt die Diskretion aller Beteiligten nach aussen sind Grundvoraussetzung einer zielführenden Media – tion. Eine erfolgreiche Mediation schliesst mit einem verbindlichen, je nach Problemstellung teils vom Gericht zu bestätigenden, Mediationsvertrag. Im Schnitt dauert ein Media – tionsverfahren 10 bis 15 Stunden, manchmal auch weniger. Je nach beruficher Ausrichtung des Mediators werden in Liechtenstein Stundenhonorare im unteren dreistelligen Bereich verrechnet. Im privaten Bereich liegen diese im ersten Segment, bei Wirtschaftsmediationen können sie durchaus höher liegen. Die Rechtsprechung ist die eine Seite. Aber gibt es auch eine von allen gleich empfundene Gerechtigkeit? Nein, diese wird immer subjektiv erlebt, gemäss der individuellen Perspektive. Deshalb hat sich die Methode der Mediation bereits an vielen Orten als Erfolgsmodell etabliert. Denn sie schaft faire Lösungen, mit denen die Betrofenen nachhaltig leben können. In jenen Ländern, in denen Mediation als professionelles Verfahren anerkannt ist, wird zudem über eine merkliche Entlastung der Gerichte berichtet.