Jährlich wird mittels diverser Aktionen am 18. Juni in Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein der Tag der Mediation begangen. Konflikte sind Beziehungsbaustellen. Als aussergerichtliches Einigungsverfahren dient hier als etabliertes Verfahren die Mediation. Sie ermöglicht den streitenden Parteien, gegensätzliche Standpunkte zu gegenseitigem Verstehen zu führen. So werden teure Kosten und «verbrannte Erde» vermieden und ein Problem schrittweise in kurzer Zeit miteinander gelöst. Wie das Ergebnis aussehen wird, liegt in der Hand der Konfliktparteien. Auch wenn es zunächst so aussieht, als ob aus der verfahrenen Situation nichts mehr werden kann, besonders dann, wenn der Blick in die Konflikt-Baugrube einem Blick in die eigene Gemütsverfassung ähnelt. Ein Konflikt entsteht immer dann, wenn unterschiedliche Interessen im Spiel stehen. Hinter den Interessen verbergen sich jedoch immer Bedürfnisse, Wünsche und Emotionen wie z.B. Angst. Ein Mediator kann hierbei als Übersetzungshilfe und Lotse durch die verworren wirkende Situation agieren. Gerade bei Streitigkeiten über die Betreuung von Kindern und Minderjährigen, wie auch anderen vulnerablen Personen, hat der Gesetzgeber eine grosse Verantwortung. Hier Rahmenbedingungen wie die von Gericht «angeordnete Mediation» geschaffen zu haben, hätte grosses Potential. Voraussetzung hierbei sind eine genügend grosse Auswahl an qualifizierten, eingetragenen Mediatoren auf der Liste der Regierung wie auch die Anwendung dieser angeordneten Massnahme seitens des Pflegschaftsgerichtes. Auf Mediation kann man also bauen, nicht nur am Tag der Mediation.